Mit einer gewissen Übertreibung kann man sagen, dass Kratom in den letzten Jahren zu einem echten „Hit“ in den Medien und in der Politik geworden ist, unabhängig von der Partei. Das Ergebnis ist eine verschärfte Regulierung, dennoch bleibt Kratom legal. Dennoch suchen viele Menschen nach Alternativen. Diese können beispielsweise die Pflanzen Mitragyna Hirsuta und Mitragyna Javanica sein. Betrachten wir sie einmal genauer.
Vergleich der drei Bäume
Mitragyna Javanica, Mitragyna Hersuta und Mitragyna Speciosa gehören alle zur selben Gruppe. Alle stammen aus Südostasien und waren den Ureinwohnern schon lange vor ihrer Entdeckung durch die westliche Wissenschaft und vor allem durch die westliche Gesellschaft bekannt. Die Blätter aller drei Arten enthalten Alkaloide, die sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf den Menschen haben können. Dennoch unterscheiden sie sich in einem wichtigen Punkt.
Im Westen wie auch in Asien schätzen die Menschen diese Bäume, da sie dem Körper Energie liefern, wenn er sie benötigt, Schmerzen lindern und zur Entspannung beitragen können. Mit der zunehmenden Popularität von Kratom, also Mitragyna Speciosa, in unserem Land und in anderen Ländern geriet es jedoch auch ins Visier der Behörden, die sich auf seine negativen Seiten konzentrierten. In einigen Ländern der Welt führte dies zu einem vollständigen Verkaufsverbot, in anderen (wie bei uns) zumindest zu einer Regulierung. Dies gilt jedoch nur für Kratom, die beiden anderen Bäume sind davon bisher verschont geblieben. Warum? Betrachten wir nun alle drei Bäume etwas genauer.
Mitragyna Speciosa alias Kratom
Wo könnte man besser beginnen als mit der Vorstellung des bekanntesten der drei im Titel des Artikels genannten Bäume? Mitragyna Speciosa, bekannt als Kratom, ist ein tropischer immergrüner Baum, der bis zu 30 Meter hoch wird. Er ist in den Regenwäldern Südostasiens beheimatet, insbesondere in Thailand, Malaysia und Indonesien. Der wertvollste Teil des Baumes sind jedoch seine Blätter, die eine Reihe von Alkaloiden mit spezifischen Wirkungen auf den Menschen enthalten. Dabei handelt es sich vor allem um Mitragynin und 7-Hydroxymitragynin. Genau diese Substanzen sind für seine spezifischen Wirkungen verantwortlich.
Kratom wird meist in Form von Pulver aus getrockneten Blättern verwendet, das Getränken beigemischt, in Lebensmittel eingearbeitet oder pur konsumiert werden kann. Wie schon die Ureinwohner vor Jahrhunderten schätzen auch heute noch viele Menschen seine stimulierenden und entspannenden Wirkungen, die beispielsweise als Alternative zu Opioiden bei der Behandlung chronischer Schmerzen genutzt werden.
In der EU ist der Besitz und Konsum von Kratom derzeit legal, jedoch unterliegen der Verkauf und Vertrieb bestimmten Einschränkungen. Diese betreffen vor allem das Mindestalter der Kunden und die Kennzeichnung von Produkten, die Kratom enthalten.
Wie bei jedem anderen Wirkstoff sind auch bei Kratom neben potenziell positiven Effekten mögliche Nebenwirkungen bekannt. Dazu können erhöhter Blutdruck, Schwindel, Mundtrockenheit, Übelkeit usw. gehören. Bei schwächeren Alternativen wie Mitragyna Javanica und Mitragyna Hersuta ist das Risiko dieser unerwünschten Nebenwirkungen geringer, weshalb sie immer beliebter werden.
Mitragyna Javanica

Wie auch die anderen Pflanzen bzw. Bäume, um die es in diesem Text geht, hat Mitragyna Javanica (auch Kra Thum Na genannt) seine Heimat in Südostasien. Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich dabei vor allem um die indonesischen Inseln Java, Sumatra und Borneo. Man findet ihn jedoch auch an anderen Orten.
Der Baum wird bis zu 30 Meter hoch und zeichnet sich durch eine glatte, graue Rinde aus. Mitragyna Javanica gehört zur gleichen Baumgruppe wie Kratom, also Mitragyna Speciosa. Kra Thum Na hat glänzende, ovale Blätter mit glatter Oberfläche und leicht gewellten Rändern. Er blüht mit kleinen kugelförmigen Blüten, die eine gelblich-grüne Farbe haben. Wie Kratom wurde und wird auch dieser Baum in der asiatischen Volksmedizin verwendet. Die Blätter von Mitragyna Javanica enthalten Alkaloide, die eine leicht stimulierende und entspannende Wirkung haben.
Traditionell werden die Blätter von Kra Thum Na getrocknet und als Tee zubereitet oder gekaut, um Energie zu gewinnen, Stress und Müdigkeit zu lindern. Im Vergleich zu Kratom ist Javanica jedoch wesentlich milder. Dadurch ist es auch bei Menschen beliebt, die zwar ein natürliches Mittel zur Steigerung ihrer Energie oder zur Beruhigung suchen, aber keine zu starken Wirkungen wünschen.
Der Alkaloidgehalt von Javanica besteht hauptsächlich aus Mitrajavynin, Isomitrajavynin und Mitrajavin. Im Gegensatz zu Kratom fehlen Mitragynin und 7-Hydroxymitragynin, was bedeutet, dass die Wirkung von Javanica etwas schwächer ist. Mitragynia javanica unterliegt keinen Vorschriften und ist in der Tschechischen Republik vollständig legal.
Mitragyna Hirsuta

Eine weitere beliebte Alternative zu Kratom ist Mitragyna hirsuta, ein Baum, der auch unter seinem thailändischen Namen „Kra Thum Khok” bekannt ist. Auch er stammt aus Südostasien, genauer gesagt aus Thailand, Kambodscha, Vietnam und Laos. Der Baum wächst jedoch vor allem in trockenen und steinigen Gebieten, was ihn von anderen Arten der Gattung Mitragyna unterscheidet, die eher feuchtere Umgebungen bevorzugen.
Mitragyna hirsuta ist ein eher mittelgroßer Baum, der normalerweise eine Höhe von 15 Metern erreicht. Sein charakteristisches Erkennungsmerkmal sind die ovalen Blätter, die dunkelgrün sind und vor allem eine fein behaarte Oberfläche haben. Dies ist ein so typisches Merkmal dieser Pflanze, dass daher auch der lateinische Name „hirsuta” stammt, was eigentlich „behaart” bedeutet. Die Blüten des Baumes sind klein und gelb und zusätzlich in kugelförmigen Büscheln angeordnet.
Genau wie Kratom wird auch der verwandte Baum Mitragyna hirsuta seit Jahrhunderten in der traditionellen Medizin Südostasiens verwendet. Die Einheimischen wissen seit jeher, dass die Blätter dieses Baumes eine leicht stimulierende und entspannende Wirkung haben, wodurch sie bei der Bewältigung von Stress, Müdigkeit oder leichten Schmerzen hilfreich sind.
Die Blätter werden traditionell getrocknet und in Form von Tee konsumiert oder ähnlich wie Betel gekaut. Im Gegensatz zu Kratom, das starke Alkaloide wie das bereits erwähnte Mitragynin enthält, ist Mitragyna hirsuta milder und nicht so alkaloidreich. Es handelt sich also wiederum um eine mildere und schwächere Variante. Auch Mitragyna hirsuta unterliegt keiner besonderen Regulierung und ist in Tschechien völlig legal.
Rechtlicher Status der drei Bäume
Im vorangegangenen Text wurde bereits mehrfach auf die rechtliche Seite der Angelegenheit eingegangen. Die gesamte Situation lässt sich so zusammenfassen, dass Kratom in unserem Land reguliert und in einigen anderen Ländern verboten ist. In der Tschechischen Republik wurde und wird vor allem die Notwendigkeit betont, Kinder vor Kratom zu schützen.
Was die beiden anderen Bäume betrifft, also Mitragyna Javanica und Mitragyna Hersuta, so ist ihre Alkaloidzusammensetzung etwas anders und ihre Wirkung schwächer. Aus diesem Grund sind sie in den meisten Ländern bisher von einer ähnlichen Behandlung verschont geblieben.
Zweifellos trägt dazu auch bei, dass sie im Gegensatz zu Kratom noch nicht so bekannt sind und die westliche Gesellschaft noch nicht begonnen hat, sie in großem Umfang zu verwenden und zu verkaufen, wie es bei Kratom der Fall ist. Es stellt sich die Frage, ob im Falle eines Ersatzes von Kratom durch diese Bäume und die daraus hergestellten Produkte ein ähnlicher „Prozess“ stattfinden wird.
Unabhängig davon sollte die Wissenschaft ihren Eigenschaften und Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit weiterhin Aufmerksamkeit schenken, da die Ergebnisse von Forschungen zu ihrer positiven Wirkung auch bei Krankheiten wie Alzheimer darauf hindeuten, dass dies sinnvoll ist. Die Zeit wird zeigen, wie sich die Situation entwickeln wird. Mitragyna Javanica, Mitragyna Hersuta und Mitragyna Speciosa haben jedoch sicherlich noch nicht ihr letztes Wort gesprochen.


